Wir betrachten heute wohl
eine der berühmtesten Arien der Operngeschichte. Jeder kann sie
mitsummen, doch kaum jemand weiß von der Geschichte, welche diese
zarten Melodiebögen verbergen: Es handelt sich um die Drohung eines
jungen, florentinischen Mädchens an ihren Vater, sich zu töten,
weil dieser ihren Geliebten nicht akzeptiert. Willkommen in der Welt der italienischen Oper, wo Leidenschaft und Herzschmerz noch ungefiltert genossen werden und der Weg in den Tod mit unsterblichen Melodien gepflastert ist.
Noch nie hat ein
angedrohter Selbstmord so süß geklungen:
Und nun zu unseren
Fragen:
- Wer hat dieses Werk komponiert?
Zu solchen Melodien im
Spannungsfeld einer solchen Tragik ist nur Giacomo Puccini
(1858-1924) fähig.
- Ist das Musikstück ein alleinstehendes Werk oder gehört es zu einem größeren Ganzen?
Es handelt sich um eine
Arie aus der Oper „Gianni Schicchi“. Diese ist eine Oper in einem
Akt, welche mit zwei weiteren Einaktern zu einer Triologie „Il Trittico“ vereinigt ist. Jeder einzelne Teil beinhaltet eine in
sich geschlossene Handlung, die mit den anderen nichts zu tun hat.
- Hat der Komponist weitere Werke dieses Genres komponiert?
Puccini gehört zu den
größten Opernkomponisten der Musikgeschichte. Opern wie „La
Bohéme“, „Tosca“ und „Turandot“ gehören er zu den
meistgespielten und gefeiertsten Opern weltweit.
Es sei aber dazugesagt,
dass man die Melodie schöner Arien auch unabhängig der
Opernhandlung genießen kann. Allerdings bekommt man durch den
Handlungs-Kontext eine bessere Vorstellung, warum der Komponist die
eine oder andere Arie konzipiert hat, da sie Höhepunkte des
Spannungsbogens dramaturgisch perfekt unterstreichen. Zumindest, wenn
es sich um eine gelungene Oper handelt ...
Wer
dennoch lieber schöne Arien für sich alleine unabhängig der Oper
genießt, der wird bei Puccini fündig:
„Quando m’en vò“,
„Vissi d'arte“, „Nessun dorma“ und
wie sie alle heißen sind
unsterbliche Arien Puccinis,
die auf jeder
„Best of opera“-CD nicht
fehlen sollten.
Und
auch wenn jemand die italienische Sprache nicht mag (was mir
persönlich ein Rätsel wäre), so gibt es in der französischen Oper
ebenfalls ein reiches Repertoire, an dem man sich bedienen kann. Das
bekannteste Beispiel hierfür ist Georges Bizets „Carmen“. So
manche Melodie daraus liegt so manchem Opernfreund gerne auf den
Lippen:
- Welcher Epoche lässt sich das Werk oder der Komponist zuordnen?
Puccinis
Melodiebögen und Orchestrierung sind
tief in der Spätromantik verwurzelt und
verarbeiten die perfektionierte Leitmotivtechnik Richard Wagners
(1813-1883). In Puccinis
Spätwerk kann man auch
Einflüsse des
Impressionismus ausmachen.
Viele
Opern Puccinis weisen Züge des um 1890 entstanden Verismus auf, der
versucht, naturalistische, realistische Einflüsse auf die Bühne zu
bringen. Das bedeutet zum einen, dass die Handlung der Oper nicht
mehr in irgendeinem fremden Märchenreich oder in Walhalla spielt,
sondern in realen Orten unter normalen Menschen, die andere Sorgen
haben, als den heiligen Gral zu finden.
Zum
anderen führt der gesteigerte Realismus auch zu drastischeren,
authentischeren Gewaltdarstellungen, die ohne Zauberflöten,
Drachenblut und Tarnkappen auskommen, sodass leidenschaftliche
Ausbrüche direkt und unzensiert dem Publikum vermittelt werden
können.
Cool,
oder?!
- Gab es andere Komponisten in jener Zeit, die Ähnliches komponiert haben?
Tendenzen
zur Oper des Verismus gehen bereits auf Georges Bizets (1838-1875)
„Carmen“ als auch auf Giuseppe Verdis (1813-1901) „La Traviata“
zurück.
Doch
die erste rein veristische Oper schrieb
Pietro Mascagni (1863–1945)
mit seinem Meisterwerk
„Cavalleria Rusticana“.
Diese Oper trieft vor unverblümter Leidenschaft, Gewalt
und Weltschmerz. Sie
traf den
Nerv der Zeit und fasziniert
bis heute. Es
hat schon einen Grund, warum diese Oper im dritten Teil des „Der
Pate“ den Höhepunkt der Handlung gestaltete. Mafia, Vergeltung und
Mord passen zum Verismus wie das
Glas Chianti an den Mund.
Doch
auch unabhängig des organisierten Verbrechens und des Auftragsmords
kann diese Musik direkt ins Herz treffen:
- Haben diese Komponisten abseits dieses einen Genres andere bedeutende Werke geschrieben?
Nein,
Puccini und Mascagni sind uns heute ausschließlich als
Opernkomponisten in Erinnerung, was ihrem Weltruhm aber keinen
Abbruch tut.
Somit
beende ich die Einleitung zum Blog über die Methode, wie man sein
Halbwissen etwas ergänzen kann, und freue mich auf morgen, wenn im
Rahmen des umfangreichen Artikels „Vollendung findet neue Bahnen? –
Mozart entdeckt den Barock“ der Versuch unternommen wird,
Verbindungen zwischen zwei unterschiedlichen Epochen zu knüpfen.
Mozart
wird der Hauptverdächtige sein, Bach und Händel seine Komplizen und
eine Kompositionsstube in Wien der Tatort!
Sie fragen sich, wie viel es kostet, hausarbeit schreiben lassen kosten zu schreiben? Die Preise können je nach Länge, Thema und Frist variieren. Wenn Sie jedoch in professionelle Hilfe investieren, stellen Sie sicher, dass Ihre Hausarbeit den akademischen Standards entspricht und Sie bessere Ergebnisse erzielen.
AntwortenLöschen