Mittwoch, 11. März 2015

"Rock 'n' Roll - Eine russische Erfindung"


Wo und wann wurde der Rock 'n' Roll geboren?


Die meisten von uns würden sich wohl auf die USA der 1950er Jahre festlegen und dabei Größen wie Bill Haley (1925-1981), Elvis Presley (1935-1977) oder Chuck Berry (1926-2017) nennen. Diese Musik schien entfesselter Ausdruck einer heranwachsenden Generation nach den Schrecken des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) zu sein, welcher in der führenden Wirtschaftsnation des freien Westens, den Vereinigten Staaten, seinen Ursprung fand. 

Und in der Tat steck für viele von uns amerikanisches Lebensgefühl in diesen Klängen:





Das oben Geschriebene ist in seinen Grundzügen sicher nicht gänzlich falsch. Dennoch gab es bereits Anfang der 1940er Jahre einen klassischen Komponisten, der in einem seiner Werke verdächtig auf den späteren Rock 'n' Roll-Sound vorgriff. Es handelte sich um keinen Geringeren als Sergei Sergejewitsch Prokofiev (1891-1953), der seines Zeichens Russe war und dieses Werk auf sowjetischem Boden komponiert hatte. Unamerikanischer geht es eigentlich nicht mehr!



Die Rede ist vom Finale seiner 7. Klaviersonate, der mittleren seiner drei Kriegssonaten. Dieses Finale ist in Form einer Toccata (also einer relativ freien musikalischen Form mit Improvisationscharakter) komponiert und bringt nicht nur die Tasten zum Glühen:




Auch wenn die amerikanischen und die sowjetischen Gegensätze unvereinbar scheinen, spätestens die Musik lässt jede Barriere schwinden, wenn man still im Herzen erkennt, dass es sich bei beiden Hörproben einfach um verdammt gute Musik handelt.

Musik entspringt nie einer Nation, sondern immer nur der Gnade der richtigen Eingebung ... abseits aller Grenzen!

 



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